Komponisten

Ernst Toch

Klavier
Orchester
Violine
Mixed chorus
Bratsche
Violoncello
Piece
Etüde
Tanz
Capriccio
Fuge
Sonate
Ouvertüre
Scherzo
Serenade
Quartett
nach Beliebtheit
10 Anfangs-Etüden, Op.5910 Einfache-Etüden, Op.5810 Konzertetüden, Op.5510 Mittelstufen-Etüden, Op.5710 Vortrags-Etüden, Op.563 Little Dances, Op.853 Pieces, Op.32Burlesken, Op.31Capriccetti, Op.36Fuge aus der GeographieIdeas, Op.69Piano Sonata, Op.47 (Klaviersonate, Op.47)PinocchioProfiles, Op.68Reflections, Op.86Scherzo, Op.11Serenade, Op.20String Quartet No.8, Op.18 (Streichquartett Nr.8, Op.18)Tanz und Spielstücke, Op.40
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Ernst Toch, später auch Ernest Toch geschrieben (* 7. Dezember 1887 in Wien; † 1. Oktober 1964 in Santa Monica, Kalifornien, USA), war ein österreichischer Komponist und Professor für Komposition im Übergang vom Stil des Neoklassizismus zur Moderne.
Toch wurde als zweites Kind des jüdischen Lederhändlers Moritz Toch und seiner Ehefrau Gisela Toch, geb. Graf, geboren. Er wuchs in Wien auf, lernte Klavier bei der Pianistin und Schriftstellerin Ida Mikolasch sowie andere Instrumente und studierte an den Universitäten von Wien und Heidelberg Philosophie und Medizin (1921 Promotion in Heidelberg über Beiträge zur Stilkunde der Melodie). Seine kompositorische Tätigkeit begann er um 1900 als Autodidakt mit Wolfgang Amadeus Mozart als Vorbild (Streichquartette, 1905 Stammbuchverse für Klavier).
Eines seiner ersten Streichquartette wurde 1908 in Leipzig uraufgeführt, sein sechstes (Opus 12, 1905) im Jahr 1909. Seine Kammersinfonie in F-Dur von 1906 erhielt 1909 den Mozart-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Dies war für Ernst Toch der Anlass, die Musik hauptberuflich zu betreiben. 1910 erhielt er den Mendelssohn-Preis für Komposition. Er studierte Klavier und Komposition (Dr. Hoch’s Konservatorium 1909–1913) und wurde 1913 für diese beiden Fachgebiete an die Musikhochschule Mannheim berufen. Nach fünf großen Preisen (u. a. mehrmals österreichischer Staatspreis) wurde er 1914 für vier Jahre Soldat in der k.u.k.-Armee an der Isonzofront.
Im Jahr 1916 heiratete er die Bankierstochter Lilly Zwack (* 21. Febr. 1892 in Wien, † 19. Apr. 1972 in Los Angeles (CA)); aus dieser Verbindung entstammt die Tochter Franziska (* 7. Aug. 1928 Heidelberg, † 5. Apr. 1988 Los Angeles (CA)).
Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er nach Mannheim zurück, wo er bis 1928 weiter unterrichtete und einen neuen Stil der Polyphonie entwickelte.
1919 komponierte er sein 9. Streichquartett op. 26. Anschließend widmete er sich zusammen mit Paul Hindemith einer Rundfunk-Tätigkeit. Nach Komposition des Cellokonzerts op. 35 (1925) erhielt er einen Zehnjahresvertrag mit dem Musikverlag Schott und war nun freier Komponist. 1930 schrieb er seine Fuge aus der Geographie für Sprechchor.
Tätigkeiten an anderen Orten und sein Klavierkonzert machten ihn weiter bekannt:
Im Jahr 1921 promovierte er an der Universität Heidelberg mit einer Arbeit über die Stilkunde der Melodie. Toch schrieb auch vier Werke für Blasorchester, eines davon (op. 39) wurde 1926 in Donaueschingen zusammen mit jeweils einer Blasmusikkomposition von Ernst Krenek, Ernst Pepping, Paul Hindemith und Hans Gál uraufgeführt. Die Anregung der Komposition kam von Paul Hindemith, der für dieses Festival selbst auch ein Werk komponierte.
In Berlin, wohin ihm seine Familie 1928 gefolgt war, entstanden 1927–1928 die Musikdramen Die Prinzessin auf der Erbse nach Hans Christian Andersen, für das ihm der Bildhauer Benno Elkan das Libretto schrieb, und Egon und Emilie (Christian Morgenstern). Das Opern-Capriccio Der Fächer folgte 1930.
Nach Adolf Hitlers Machtergreifung ging er ins Exil: 1933 nach Paris und London, wo er Filmmusiken schrieb. 1935 folgte er einer Einladung nach New York (New School for Social Research), wo die Big-Ben-Variationen entstanden. Seinen Lebensunterhalt konnte er aber erst in Kalifornien durch Filmkompositionen für Hollywood sichern.
Als Professor an der University of Southern California hatte er neben Komposition auch Philosophie zu vertreten und hielt Gastvorlesungen an der Harvard University. Die dort vorgetragene Musiktheorie fasste er in der Schrift The Shaping Forces in Music (1948; dt. Die gestaltenden Kräfte der Musik, 2005) zusammen. Ab 1950 komponierte er 7 große Sinfonien, für deren Dritte (op. 75, 1954) er drei Jahre später den Pulitzer-Preis erhielt. In diesen Spätwerken kehrte er wieder zum spätromantischen Stil seiner Anfangszeit zurück.
Einige Jahre nach dem Grammy Award (1960) nannte er sich „the world's most forgotten composer of the 20th century“. Doch diese Gruppe ist wohl größer, als er damals meinte.
Tochs Grabstätte befindet sich in Los Angeles (CA), Westwood Village Memorial Park Cemetery.