Komponisten

Georg Schumann

Klavier
Orchester
Violoncello
Violine
Mixed chorus
Bratsche
Stimme
Sopran
Alt
Bariton
Piece
Oratorium
Sonate
Ouvertüre
Quintett
Trio
Secular oratorios
Ballades
Quartett
Sacred oratorios
nach Beliebtheit
3 Stücke für Klavier, Op.23Amor und Psyche, Op.3Ballade, Op.65Cello Sonata, Op.19 (Cellosonate, Op.19)Durch Dur und Moll, Op.61Lebensfreude, Op.54Liebesfrühling, Op.28Piano Quartet, Op.29 (Klavierquartett, Op.29)Piano Quintet No.1, Op.18 (Klavierquintett No.1, Op.18)Piano Quintet No.2, Op.49Piano Trio No.1, Op.25 (Klaviertrio Nr.1, Op.25)Piano Trio No.2, Op.62 (Klaviertrio Nr.2, Op.62)Ruth, Op.50Symphony No.2, Op.42 (Sinfonie Nr.2, Op.42)Totenklage, Op.33Variationen und Fuge über ein Thema von Joh. Seb. Bach, Op.59Violin Sonata No.1, Op.12
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Georg Alfred Schumann (* 25. Oktober 1866 in Königstein; † 23. Mai 1952 in Berlin Lichterfelde-West) war ein deutscher Komponist, Pianist, Dirigent, Pädagoge und von 1900 bis 1952 Direktor der Sing-Akademie zu Berlin.
Georg Schumann wurde im Oktober 1866 als zweites von insgesamt zwölf Kindern des Stadtmusikdirektors Clemens Schumann sen. (1839–1918) und dessen Ehefrau Camilla Ottilie, geb. Müller, in Königstein geboren. Er war ein Bruder des Komponisten Camillo Schumann; weitere Geschwister waren Alfred Schumann (1868–1891), welcher zuletzt Konzertmeister bei den Bremer Philharmonikern gewesen war, und Clemens Schumann jun. (1876–1938), von 1900 bis 1936 Geiger in der Dresdner Staatskapelle.
Während Georg Schumanns musikalische Ausbildung in Dresden von dem sächsischen „Orgelkönig“ Carl August Fischer und dem einstigen Julius-Otto-Schüler Friedrich Baumfelder weitergeführt wurde, trat er bereits als Solist mit Johann Nepomuk Hummels Klavierkonzert a-Moll auf und erweckte durch eine selbstkomponierte Klaviersonate die Aufmerksamkeit des Komponisten und Dozenten Carl Reinecke, der ihm eine Freistelle am Leipziger Konservatorium vermittelte, wo er von 1882 bis 1888 vor allem bei ihm studierte. Begegnungen mit Franz Liszt, Anton Rubinstein, Johannes Brahms, Arthur Nikisch, Gustav Mahler, Joseph Joachim, Carl Halir und Max Bruch befruchteten nach und nach Schumanns künstlerische Entwicklung.
Nach Tätigkeiten als Dirigent und Chorleiter des Gesangs-Vereins in Danzig (1890) und des Philharmonischen Chores und Orchesters in Bremen (1896) wurde er 1900 zum Direktor (1950 Ehrendirektor) der Sing-Akademie zu Berlin gewählt. 1907 erfolgte seine Berufung als Mitglied, 1918 als Vizepräsident und 1934 als amtierender Präsident der Preußischen Akademie der Künste, deren Meisterschule für Komposition er als Nachfolger von Max Bruch von 1913 bis 1945 leitete. Zu seinen Schülern gehörten u. a. Hans Uldall, Shukichi Mitsukuri und Pantscho Wladigerow.
Von diesen Positionen aus hat Georg Schumann das deutsche und insbesondere das Berliner Musikleben entscheidend mit beeinflusst. Gemeinsam mit Richard Strauss und anderen gründete er die Genossenschaft deutscher Tonsetzer, die heutige GEMA, deren Ehrenmitglied er wurde. Er war Mitbegründer des Verbandes Deutscher Konzertchöre, setzte sich im Hilfsbund für deutsche Musikpflege für notleidende Künstler ein und holte u. a. Musiker wie Arnold Schönberg an die Akademie der Künste.
Er war Initiator des Erwerbs und der Erhaltung des Bachhauses Eisenach und dessen Ausgestaltung als Museum durch die Neue Bachgesellschaft mit direktem Einverständnis Kaiser Wilhelms II., bei dem er um finanzielle Unterstützung für das Vorhaben warb. Durch eine persönliche Bürgschaft, Benefizkonzerte – u. a. mit der Sing-Akademie zu Berlin und dem Berliner Philharmonischen Orchester in Eisenach 1905 – und eine rege Sammeltätigkeit unterstützte und förderte Schumann dieses Projekt.
Mit Unterstützung Sergiu Celibidaches, des Dirigenten des Philharmonischen Orchesters, und Hans Chemin-Petits, der Leiter des Berliner Philharmonischen Chores war, arbeitete er für den Wiederaufbau des Musiklebens in Berlin nach 1945.
Schumann ist der ausgehenden Spätromantik und Neuromantik zuzuordnen. Als Vorbilder lassen sich zunächst Johannes Brahms und Robert Schumann, mit dem er nicht verwandt war, nennen.
Er schrieb über 100 Kompositionen, vor allem Chorwerke, z. B. Oratorien, Kammermusik und Orchesterwerke, darunter eine preisgekrönte Symphonie (h-Moll-Sinfonie), das Chorwerk Amor und Psyche op. 3 (1888), das erst am 4. November 2003 in der Philharmonie Berlin nach über 50 Jahren vom Philharmonischen Chor Berlin wiederaufgeführte Oratorium Ruth op. 50 (1908), Variationen und Gigue über ein Thema von Händel op. 72 (Orchester-Variation 1925), eine Humoreske in Variationsform, Gestern Abend war Vetter Michel da op. 74 (Orchester-Humoreske 1925) sowie die meisten Bearbeitungen für das sogenannte Kaiserliederbuch, „herausgegeben auf Veranlassung Sr. Mj. d. Deutschen Kaisers Wilhelm II.“, eine äußerst umfangreiche Sammlung von über 600 Volksliedern in älteren und neueren Sätzen.
Georg Schumann erhielt zahlreiche Ämter, Auszeichnungen und Ehrungen. Neben den bereits erwähnten wurde er 1901 zum Königlichen Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin ernannt, 1909 zum Meister der Zelter’schen Liedertafel und 1916 zum Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Er erhielt den Beethoven-Preis 1933, die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft 1934, die Ehrenmitgliedschaft des Beethoven-Hauses Bonn 1935 und den Titel des Ehrendirektors der Sing-Akademie zu Berlin 1950.
Für seine Lebensleistung wurde Georg Schumann aus der Hand von Bundespräsident Dr. Theodor Heuss als erster Deutscher 1951 mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
Sein Wohnhaus im Berliner Villenviertel Lichterfelde-West wird von der Georg Schumann Gesellschaft als Museum und Veranstaltungshaus geführt (Georg Schumann Haus). Seine Grabstätte auf dem Parkfriedhof Berlin-Lichterfelde ist Ehrengrab des Landes Berlin.
Der musikalische Nachlass befindet sich zum Großteil in der Staatsbibliothek zu Berlin und im Archiv der Akademie der Künste. Briefe von Georg Schumann befinden sich zudem im Bestand des Leipziger Musikverlages C. F. Peters im Staatsarchiv Leipzig.
Carl Friedrich Christian Fasch (1791–1800) | Carl Friedrich Zelter (1800–1832) | Carl Friedrich Rungenhagen (1833–1851) | Eduard Grell (1853–1876) | Martin Blumner (1876–1900) | Georg Schumann (1900–1952) | Mathieu Lange (1952–1973) | Hans Hilsdorf (1973–1999) | Joshard Daus (2002–2006) | Kai-Uwe Jirka (seit 2006; künstlerischer Leiter)
Vorsteheramt Bargiel: Woldemar Bargiel (1882–1897) | Heinrich von Herzogenberg (1897–1900) | Engelbert Humperdinck (1900–1920) | Hans Pfitzner (1920–1929) | Heinrich Kaminski (1930–1932) | Franz Schreker (1932–1933) | Max Trapp (1934–1945)
Vorsteheramt Grell: Eduard Grell (1882–1886)
Vorsteheramt Kiel: Friedrich Kiel (1882–1885) | Heinrich von Herzogenberg (1886–1891) | Max Bruch (1892–1913) | Georg Schumann (1913–1945)
Vorsteheramt Taubert: Wilhelm Taubert (1882–1891) | Martin Blumner (1891–1901) | Friedrich Gernsheim (1901–1916) | Richard Strauss (1917–1920) | Ferruccio Busoni (1921–1924) | Arnold Schönberg (1925–1933) | Gerhard von Keußler (1936–1945)