Komponisten

Johann Ludwig Krebs

Organ
Cembalo
Flöte
Oboe
Stimme
Alt
Trompete
Violine
String ensemble
Sopran
Choralbearbeitungen
Fuge
Trio
Präludium
Fantasie
Chorale prelude
Übung
Etüde
Piece
Partita
nach Beliebtheit

#

2 Trios for Organ, Krebs-WV 440, 4474 Preludes, Krebs-WV 412-4156 Sonatas da camera, Krebs-WV 300-3056 Trios, Krebs-WV 317-322

A

Ach Gott, erhör mein Seufzen, Krebs-WV 513Ach Herr, mich armen Sünder, Krebs-WV 514Ach Herr, mich armen Sünder, Krebs-WV 515Allein Gott in der Höh sei Ehr, Krebs-WV 500Auf meinen lieben Gott, Krebs‑WV 517

B

Bourrée

C

Christ lag in Todesbanden, Krebs-WV 503Clavier-Übung I, Krebs-WV 500-512Clavier-Übung II, Krebs-WV 800Clavier-Übung III, Krebs-WV 801-806Concerto for 2 Harpsichords in A minor, Krebs-WV 840Concerto for Harpsichord and Oboe in B minor, Krebs-WV 204 (Konzert für Cembalo und Oboe in h-Moll, Krebs-WV 204)Concerto for Harpsichord solo in G major, Krebs-WV 821

E

Eine Nachahmung der Nachtigall auf die Orgel, Krebs-WV 424Erforsche mich, Gott, Krebs-WV 151Es ist gewisslich an der Zeit, Krebs-WV 700

F

Fantasia à gusto italiano, Krebs-WV 422Fantasia and Fugue in F major, Krebs-WV 420Fantasia for Flute and Organ in C major, Krebs-WV 601Fantasia for Oboe and Organ in F major, Krebs-WV 602Fantasia for Oboe and Organ in F major, Krebs-WV 603Fantasia for Oboe and Organ in F minor, Krebs-WV 604Fantasia for Trumpet and Organ in C major, Krebs-WV 600Fantasia in F major, Krebs-WV 418Fantasia in F major, Krebs-WV 419Fantasia in G major, Krebs-WV 423Fantasia sopra 'Freu dich sehr, o meine Seele', Krebs-WV 519Fantasia sopra 'Herr Jesu Christ, dich zu uns wend', Krebs-WV 524Fantasia sopra 'Jesus, meine Zuversicht', Krebs-WV 535Fantasia sopra 'Wer nur den lieben Gott läßt walten', Krebs-WV 551Fantasias on 'Wachet auf, ruft uns die Stimme'Freu dich sehr, o meine Seele, Krebs-WV 520Fuge über den Namen 'Bach', Krebs-WV 434Fugue in A minor, Krebs-WV 431Fugue in A minor, Krebs-WV 432Fugue in A minor, Krebs-WV 819Fugue in A minor, Krebs-WV 825Fugue in B-flat major, Krebs-WV 433Fugue in B-flat major, Krebs-WV 434Fugue in C minor, Krebs-WV 425Fugue in C minor, Krebs-WV 426Fugue in E-flat major, Krebs-WV 427Fugue in F major, Krebs-WV 428Fugue in F minor, Krebs-WV 429Fugue in G major, Krebs-WV 847Fugue in G minor, Krebs-WV 430

G

Gott der Vater wohn uns bei, Krebs-WV 701

H

Herr Gott, dich loben alle wir, Krebs-WV 521Herr Gott, dich loben alle wir, Krebs-WV 522Herr Jesu Christ, du höchstes Gut, Krebs-WV 525Herr, ich habe mißgehandelt, Krebs-WV 523Herzlich lieb hab ich dich, o Herr, Krebs-WV 526Herzlich lieb hab ich dich, o Herr, Krebs-WV 527Herzlich lieb hab ich dich, o Herr, Krebs-WV 703

I

Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, Krebs-WV 529In allen meinen Taten, Krebs-WV 705

J

Jesu meine Freude, Krebs-WV 110Jesu, der du meine Seele, Krebs-WV 531Jesu, meines Lebens Leben, Krebs-WV 533

K

Keyboard Sonata in A minor, Krebs-WV 838Komm heiliger Geist, Herre Gott, Krebs-WV 707

L

Liebster Jesu, wir sind hier

M

Mass in F major, Krebs-WV 101Meinen Jesum laß ich nicht, Krebs-WV 536Mitten wir im Leben sind, Krebs-WV 539

N

Nun freut euch, lieben Christen gmein, Krebs-WV 540Nun freut euch, lieben Christen gmein, Krebs-WV 541

O

O Ewigkeit, du Donnerwort, Krebs-WV 542O Gott, du frommer Gott, Krebs-WV 543O Gott, du frommer Gott, Krebs-WV 710O König, dessen Majestät, Krebs-WV 544Organ Trio in A minor, Krebs-WV 450Organ Trio in B-flat major, Krebs-WV 451Organ Trio in C major, Krebs-WV 435Organ Trio in C major, Krebs-WV 436Organ Trio in C minor (Orgeltrio in c-Moll)Organ Trio in C minor, Krebs-WV 437Organ Trio in C minor, Krebs-WV 438Organ Trio in D minor, Krebs-WV 439Organ Trio in D minor, Krebs-WV 440Organ Trio in D minor, Krebs-WV 441Organ Trio in E minor, Krebs-WV 444Organ Trio in E minor, Krebs-WV 445Organ Trio in E-flat major, Krebs-WV 442Organ Trio in E-flat major, Krebs-WV 443 (Orgeltrio in Es-Dur, Krebs-WV 443)Organ Trio in F major, Krebs-WV 446Organ Trio in F major, Krebs-WV 447Organ Trio in F major, Krebs-WV 448Organ Trio in G major, Krebs-WV 449 (Orgeltrio in G-Dur, Krebs-WV 449)

P

Partita in A minor, Krebs-WV 825Partita in B-flat major, Krebs-WV 823Partita in E-flat major, Krebs-WV 827Partitas, Krebs-WV 822-827Pieces for Keyboard (Stücke für Tasteninstrumente)Prelude and Fugue in B-flat major (Präludium und Fuge in B-Dur)Prelude and Fugue in C major, Krebs-WV 400Prelude and Fugue in C minor, Krebs-WV 402Prelude and Fugue in D major, Krebs-WV 404Prelude and Fugue in D minor, Krebs-WV 405Prelude and Fugue in E minor (Präludium und Fuge in e-Moll)Prelude and Fugue in F minor, Krebs-WV 407Prelude and Fugue in F minor, Krebs-WV 408Prelude and Fugue in F-sharp major, Krebs-WV 409Prelude and Fugue in G major, Krebs-WV 410Prelude and Fugue in G minor (Präludium und Fuge in g-Moll)Prelude in C major, Krebs-WV 401Prelude in C major, Krebs-WV 414Prelude in C major, Krebs-WV 415Prelude in C minor, Krebs-WV 403Prelude in F major, Krebs-WV 412Prelude in F major, Krebs-WV 413

S

Sämtliche OrgelwerkeSeid barmherzig, Krebs-WV 112

T

Toccata and Fugue in A minor, Krebs-WV 411 (Toccata und Fuge in a-Moll, Krebs-WV 411)Toccata and Fugue in E major, Krebs-WV 406Toccata in G major (Toccata in G-Dur)Trio in D major, Krebs-WV 317Trio sopra 'Mein Gott, das Herze bring ich dir', Krebs-WV 538

V

Vom Himmel hoch, da komm ich her, Krebs-WV 545Von Gott will ich nicht lassen, Krebs-WV 546

W

Wachet auf, ruft uns die Stimme, Krebs-WV 712Warum betrübst du dich, mein Herz, Krebs-WV 547Warum sollt ich mich denn grämen, Krebs-WV 548Was Gott tut, das ist wohlgetan, Krebs-WV 549Was mein Gott will, das gescheh allzeitWenn mein Stündlein vorhanden ist, Krebs-WV 550Wie schön leuchtet der Morgenstern, Krebs-WV 552Wir glauben all an einen Gott, Krebs-WV 553Wir glauben all' an einen Gott, Krebs-WV 554cWo soll ich fliehen hin, Krebs-WV 555

Z

Zeuch ein zu deinen Toren, Krebs-WV 556
Wikipedia
Johann Ludwig Krebs (getauft 12. Oktober 1713 in Buttelstedt; † 1. Januar 1780 in Altenburg) war ein deutscher Komponist und Organist.
Johann Ludwig Krebs wurde vermutlich zwischen dem 10. und dem 12. Oktober 1713 in Buttelstedt bei Weimar geboren. Seine Taufe war am 12. Oktober. Er war einer der drei Söhne des Organisten und Komponisten Johann Tobias Krebs. Ersten Musikunterricht erhielt er vermutlich von seinem Vater, der seit 1710 Kantor und Organist in Buttelstedt war. Nach dem Tod seiner Mutter zog Johann Ludwig zusammen mit seinem Vater nach Buttstädt, wo dieser eine Organistenstelle annahm.
Im Juli 1726 wurde Johann Ludwig Schüler an der Thomasschule in Leipzig, wo er neun Jahre lang Schüler und Notenkopist von Johann Sebastian Bach, dem damaligen Kantor, war.
„Das hervorragendste musikalische Talent aber besaß Johann Ludwig […] Das Verhältnis Bachs zu diesem Lieblingsschüler war ein besonders vertrautes. Er bewunderte seine musikalischen Leistungen und schätzte seine gelehrten Kenntnisse [… Er] ließ sich sogar herbei, seine Kompositionen zu vertreiben […] Unzweifelhaft war er als Orgelkünstler Bachs würdigster Schüler, und einer der größten, welche überhaupt nach Bach gelebt haben.“
Verschiedene weitere Quellen belegen die Sonderstellung, die Krebs im Schülerkreis von Bach einnahm:
„Er war nicht nur ein sehr guter Orgelspieler, sondern auch ein fruchtbarer Componist für Orgel, Clavier und Kirchenmusik. […] Zur Bezeichnung seiner Vortrefflichkeit sagten zu seiner Zeit die witzigen Kunstliebhaber: es sey in einem Bach nur ein Krebs gefangen worden.“
In Leipzig lernte Krebs außerdem Laute, Cembalo und Violine, wie aus dem Zeugnis hervorgeht, das Bach seinem Schüler am 24. August 1735 ausstellte. Krebs wirkte außerdem in den von Bach geleiteten Chören und im Collegium Musicum mit. Nach seinem Studium an der Thomasschule studierte Krebs zwei Jahre lang Philosophie an der Leipziger Universität. Nebenbei unterrichtete er auf Empfehlung Bachs hin die Ehefrau des Literaten Johann Christoph Gottsched, Luise Adelgund Gottsched, im Klavierspiel.
Am 4. Mai 1737 wurde Krebs Domorganist an der Zwickauer St.-Marien-Kirche. 1742 bewarb sich Krebs um die Organistenstelle der Dresdner Frauenkirche mit ihrer prunkvollen Silbermann-Orgel, lehnte die Zusage jedoch – vermutlich aufgrund des unzureichenden Gehaltes – ab. Ein Jahr später bewarb er sich um die Stelle als Schlossorganist in Zeitz, zu der er nach einem Probespiel am 2. Januar 1743 berufen wurde. Dort stand ihm allerdings nur eine schadhafte Orgel zur Verfügung.
Bereits im Jahr 1744 zählte der Thüringer Geograph und Universalgelehrte Johann Gottfried Gregorii Krebs genau wie Bach und weitere Bachschüler zu den besten deutschen Organisten.
Nach dem Tod Johann Sebastian Bachs im Jahr 1750 bewarb sich Krebs vergeblich um dessen Nachfolge als Thomaskantor. Erfolglos blieben auch die Bewerbungen als Organist an der St.-Johannis-Kirche zu Zittau 1753, die ebenfalls eine Silbermann-Orgel beherbergte, beziehungsweise um das Thomaskantorat 1755, nachdem zuvor Bachs Nachfolger Gottlob Harrer gestorben war.
Am 20. Oktober 1756 wurde Krebs schließlich Organist am Hofe Friedrichs III. von Altenburg, wo er an der 1739 fertiggestellten Trost-Orgel wirkte. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Tod am Neujahrstag 1780 inne.
„Wir haben hier 23 ganze Jahre lang das Vergnügen genossen, ihn zu hören […] Noch als Greis war er Jüngling in der Begeisterung, wenn er vor der Orgel saß.“
Johann Ludwig Krebs heiratete 1740 Johanna Sophie Nacke, die älteste Tochter des kurfürstlichen Steuereinnehmers Andreas Gottfried Nacke. Mit ihr hatte er sieben Kinder. Der älteste Sohn, Johann Gottfried Krebs, wurde 1771 Altenburger Stadtkantor. Sein Bruder Ehrenfried Christian Traugott war ab 1780 Nachfolger seines Vaters im Amt des Altenburger Schlossorganisten.
Von Krebs sind nach heutigem Kenntnisstand etwa 230 Kompositionen überliefert, die seit dem 19. Jahrhundert wiederveröffentlicht wurden. 2009 erschien das von Felix Friedrich herausgegebene Werkeverzeichnis. Es sortiert seine Werke nach Gattungen getrennt. Die zahlenmäßig größte Gruppe machen die Orgelwerke aus, für die Krebs heute vor allem bekannt ist.
Einige Orgelwerke von Johann Ludwig Krebs wurden in der Vergangenheit fälschlicherweise Johann Sebastian Bach zugerechnet (beispielsweise die Fuge Krebs-WV 409). Dies mag ein Grund sein, warum seine Kompositionen oft an den Orgelkompositionen seines Lehrers gemessen wurden. Grundsätzlich wird Krebs’ Unabhängigkeit von den (Orgel-)Werken seines Lehrers noch diskutiert. Wegen der persönlichen Nähe der beiden Komponisten zueinander werden regelmäßig Parallelitäten zwischen dem Schaffen Bachs und Krebs’ festgestellt. Beispielsweise schrieb Krebs wie sein Lehrer eine vierteilige Clavierübung. Während Reinhold Sietz, einer der ersten Autoren, die sich wissenschaftlich mit Krebs und seiner Bedeutung im Schülerkreis Bachs beschäftigt haben, beinahe ausschließlich eine vergleichende Interpretationsmethodik anwendet, indem er Ähnlichkeiten zwischen oft tonartgleichen Werken von Lehrer und Schüler feststellt, gesteht Karl Tittel Johann Ludwig Krebs größere Individualität und Modernität zu, wobei er aber die Abhängigkeit von Bach und vom barocken Kompositionsstil im Allgemeinen nicht aufhebt.
„Daran, daß Johann Ludwig [Krebs] die moderne Form der Sonate vernachlässigte, erkannten wir den für sein Schaffen so bezeichnenden Zug des Konservativismus. Daß dieser sich auch stilistisch im Festhalten an der Polyphonie auswirkte, wurde bei den Orgelwerken besonders deutlich, an denen noch dazu die Nachwirkung von Bachs Vorbild besonders häufig festzustellen war. Jedoch ist die konservative Haltung neuen Formen und stilistischen Novitäten gegenüber nicht nur als ein Wesenszug seiner künstlerischen Mentalität zu verstehen, sondern sie liegt zutiefst begründet in seiner schicksalhaften Stellung zwischen den Stilen. Da er nicht vermochte, sich für einen derselben zu entscheiden, auch nicht die Kraft zur Synthese aufbrachte, ist sein gesamtes Schaffen stilistisch gekennzeichnet durch die Bevorzugung einer Mischung aus barocken und frühklassischen (galanten) Elementen.“
Die Dissertation Karl Tittels ist die bisher einzige Untersuchung, die Gesamtwerk von Johann Ludwig Krebs – zumindest soweit es 1963 bekannt war – betrachtet, und die Einschätzung Karl Tittels, dass vor allem Krebs’ Orgelkompositionen besonders traditionell und nach dem Vorbild Bachs gestaltet seien, während er im Bereich der Klavier- und der Kammermusik zum galanten Stil tendiert sei, hat Eingang in wissenschaftliche Standardwerke gefunden.
Mittlerweile ist die Zahl der bekannten mit Sonate beziehungsweise Sonatine überschriebenen Klavierwerke auf 13 angewachsen, sodass eine Neubewertung der Klaviermusik von Johann Ludwig Krebs gegenüber Tittel, der nur sieben Sonaten kannte, noch aussteht. In den neuesten Publikationen wurde zuletzt versucht, mittels detaillierter Einzelbetrachtungen einen neuen Zugang zu weniger bekannten Bereichen seines Schaffens zu finden.
Da Johann Ludwig Krebs ausschließlich Organistenämter ausübte, gehörte die Komposition von Vokalwerken nicht zu seinen Kernaufgaben. Daher sind die vorhandenen Werke oft auf besondere Anlässe zurückzuführen. Gleichwohl besteht bei zahlreichen Kantaten in verschiedenen Archiven, die den Autorenvermerk „di Krebs“ tragen, noch Klärungsbedarf, welches Mitglied der Familie Krebs als Autor in Frage kommt.
Unter den Vokalwerken finden sich beispielsweise:
Wie auch bei den Vokalwerken war Johann Ludwig Krebs nicht dienstlich zur Komposition von Orchesterwerken verpflichtet. Daher macht diese Werkgruppe zahlmäßig den kleinsten Teil seines Schaffens aus. Es finden sich:
Ein großer Teil von Krebs’ heute bekannter Kammermusik erschien während seiner Zeit in Altenburg im Druck.
In der ersten Auflage des Krebs-WV von 2009 endet der Bereich zur Kammermusik mit Krebs-WV 328. Allerdings wurde dort eine Violinsonate in F-Dur nicht erwähnt, die im Nederlands Muziek Instituut aufbewahrt wird. Es ist geplant, dass diese Sonate bei einer folgenden Auflage des Krebs-WV die Nummer Krebs-WV 329 erhalten wird.
Krebs’ Orgelwerke wurden im Unterschied zu seinen Werken in anderen Gattungen bereits oft verlegt. Viele von ihnen datieren aus Krebs’ Zeit in Zwickau oder Zeitz. Krebs verwendet in ihnen durchgängig das Pedal und steigert bisweilen die spieltechnische Komplexität zur Virtuosität. Krebs folgte hier am meisten dem Vorbild Bachs. So übernimmt er beispielsweise die von Bach entwickelte Form des Orgeltrios, wobei seine Trios in der Regel einsätzig sind. Ein individueller Klang entsteht bisweilen, indem Krebs die barocke Setzart um Elemente des empfindsamen Stils ergänzt und so eine Steigerung des Affekts hervorruft. Insbesondere seine Toccaten und Fantasien weisen eine große Freiheit und Originalität auf.
Lediglich die 26 Choralbearbeitungen in Krebs-WV 500–512 hat Krebs gesammelt als "Clavier-Übung" bei Balthasar Schmid in Nürnberg herausgegeben. Alle anderen choralgebundenen Orgelwerke, Krebs-WV 513–556, sind handschriftlich überliefert worden. Die frühesten Choralbearbeitungen stammen noch aus der Leipziger Schul- und Studienzeit, die meisten aus der Amtszeit in Zwickau und die spätesten wie Krebs-WV 500–512 aus den Jahren in Zeitz. Formal decken sie eine große Bandbreite an Gestaltungsformen ab, wobei der musikalischen Textausdeutung eine tragende Bedeutung zukommt. Dabei nutzt Krebs alle stilistischen Möglichkeiten seiner Zeit zur Umsetzung des Choraltextes.
Johann Ludwig Krebs schuf Klavierwerke vor allem in den beiden Hauptgattungen der Klaviermusik seiner Zeit: der Suite und der Sonate. Dabei gehörte er zur letzten Komponistengeneration, die in der Gattungstradition der Barockzeit Suiten schuf. Arnfried Edler erwähnt Krebs im letzten Absatz seines Kapitels über die Suite im Handbuch der musikalischen Gattungen:
„Das Spätstadium der Gattung ist dadurch gekennzeichnet, daß ihre Grenzen – außer bei Bach – unscharf wurden. [...] Diese Tendenz drängte des Tänzerische immer mehr in den Hintergrund, und sie verstärkte sich in der Folgezeit, in der die Sonate auch im Bereich der Tastenmusik weitgehend die Funktionen der Suite übernahm. Nicht wenige Komponisten sperrten sich gegen diese Entwicklung: Bis etwa um die Jahrhundertmitte lassen sich intensive Bemühungen um eine Weiterführung der Gattungstradition beobachten. Sie wurden vor allem von Vertretern der Bach-Schule wie [...] Johann Ludwig Krebs (Exercice sur le clavessin consistant en VI Suites 1745) betrieben.“ (Arnfried Edler, 1997)
Krebs’ Suitenkompositionen sind:
Auffällig an den Suiten ist ihre zum Teil sehr hohe Anzahl an Einzelsätzen. Mit seinen Sonatenkompositionen wiederum steht Krebs am Anfang der Gattungsgeschichte. Das heutige Bild von Krebs’ Sonatenschaffen ist zuletzt 2009 erweitert worden, als Felix Friedrich die Sechs Sonaten Krebs-WV 832–837 entdeckte. Davor waren nur die Sonatinen Krebs-WV 801–806 aus dem dritten Teil der Clavier-Übung und eine einzeln überlieferte Sonata a-moll Krebs-WV 838 bekannt.
Daneben finden sich auch Beiträge zu anderen instrumentalen Gattungen:
Johann Ludwig Krebs gab die vier Teile seiner Piecen bei Balthasar Schmid in den Jahren 1740, 1741, 1741 und 1743 heraus. Die vier Teile der Clavier-Übung erschienen ebenfalls dort 1752/53 beziehungsweise bei Johann Ulrich Hafner undatiert in der Mitte der 1740er Jahre.