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Songtexte: Konstantin Wecker. Die sadopoetischen Gesänge des Konstantin Amadeus Wecker. Sie War Ein Mittelmaß.


Sie war nicht mannstoll, sie war nicht frigid,
sie war ein Mittelma?.
Sie las Martin Walser, manchmal Andre Gide
und zog dunne Schatten ubers Lid
und lag in der Liebe brach.

Ich hab sie gepfluckt, ich hab sie verzupft,
ich hab sie nach mir benannt.
Doch sie hat mir den Bauch nicht mit Farbe betupft
und hat mir die Federn nicht ausgerupft,
als hatte sie mich nicht gekannt.

Wir gingen ins Kino, wir gingen ins Bett,
alles zu seiner Zeit.
Und sie war mir nie untreu und war immer nett
und ku?te mich einmal sogar kokett
auf meine Peinlichkeit.

Wir trieben?s im Heu nicht, nicht auf dem Asphalt,
ihre Schlupfer changierte sie nie.
Sie war immer gleich, zwischen warm und kalt,
und wehrte sich einmal sogar mit Gewalt,
denn im Walde, da wurde sie nie.

Da hab ich sie endlich und mit Bedacht
und ohne den leisesten Tadel
auf die nu?braunen Augen geku?t, ganz sacht,
und sie still und dezent dann umgebracht
mit einer Sicherheitsnadel.

Ich hab sie begraben unter dem Bett,
nicht ohne sie vorher zu kleiden.
Da liegt sie bescheiden und lachelt nett,
mag sein nur, da? sie es lieber hatt,
wurd ich?s im Walde jetzt treiben.