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Songtexte: Konstantin Wecker. Kein Ende in Sicht. Ich Singe Weil....


Er war Sanger, wie andere Backer
oder Handelsvertreter sind.
Er verkaufte sehr gut, denn er hielt sich
an die Sonne, den Mond und den Wind.
Seine Welt war so herrlich gerade,
seine Hemden so wei? und so rein,
und er sang sich, ganz ohne zu zogern,
in die Seele des Volkes hinein.

Doch ganz plotzlich befiel ihn das Singen,
wie einen ein Fieber befallt,
so als hatte sich irgendwas in ihm
gegen ihn gestellt.
So als hatte sich seine Stimme
uber ihn hergemacht
und das stumme Gestammel des Sangers
plotzlich zum Schweigen gebracht.

Ich singe, weil ich ein Lied hab,
nicht, weil es euch gefallt.
Ich singe, weil ich ein Lied hab,
nicht, weil ihr?s bei mir bestellt.
Ich singe, weil ich ein Lied hab.

Es gab viele, die hatten bis dato
ihr tagliches Brot an ihm,
und sie sahen die Sangesmaschine
aus ihren Fangen entfliehen.

Und die Madchen verlie?en den Sanger,
und der Ruhm stieg dem nachsten ins Haupt,
und es wurde ihm einfach alles,
was fruher fur ihn war, geraubt.

Und so trug man den Sanger zu Grabe,
und ein neuer stieg lachelnd ins Land.
Er verkaufte sehr gut, denn er hatte
sich besser in der Hand.

Nur von weitem und etwas verschwommen,
schon zu leise, um noch zu bestehn,
sucht ein Lied sein Recht zu bekommen,
denn man kann es schon nicht mehr verstehn.

Ich singe, weil ich ein Lied hab,
nicht, weil es euch gefallt.
Ich singe, weil ich ein Lied hab,
nicht, weil ihr?s bei mir bestellt
Ich singe, weil ich ein Lied hab,
nicht weil ihr mich dafur entlohnt..
Ich singe, weil ich ein Lied hab,
und keiner, keiner, keiner wird von mir geschont.
Ich singe, weil ich ein Lied hab.