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Songtexte: Konstantin Wecker. Was Passierte In Den Jahren.

:
Wie du doch das Treiben satt hast!
Immer wirft dich diese Flut
an ein unbekanntes Ufer,
und dir fehlt schon lang der Mut,
neuen Kusten zu begegnen.
Du bist mude, grabst dich ein
und beschlie?t fur alle Zeiten,
nie mehr heimatlos zu sein.
Und das nennt sich dann erwachsen
oder einfach Realist.
Viele Worte, zu umschreiben,
da? man feig geworden ist.

Was passierte in den Jahren,
wohin hast du sie verschenkt?
Meistens hast du doch am Tresen
das Geschick der Welt gelenkt.
Und die fiel nicht aus den Angeln,
hochstens du fielst manchmal um,
und fur die, die du bekampft hast,
machst du jetzt den Buckel krumm.

Auch du wolltest wie die andern
fest in einem Weltbild stehn.
Statt die Angste zu durchwandern,
ubst du, sie zu ubersehn.
Manchmal jagst du fur Sekunden
deinen Zweifeln hinterher,
doch aus Sorge um die Wunden
bleibst du lieber ungefahr.

Und dann triffst du noch die Kampfer
aus der guten alten Zeit,
fesche Jungs mit drallen Frauen,
und ihr lachelt alle breit.

Was passierte in den Jahren,
wohin hast du sie verschenkt?
Meistens hast du doch am Tresen
das Geschick der Welt gelenkt.
Und die fiel nicht aus den Angeln,
hochstens du fielst manchmal um,
und fur die, die du bekampft hast,
machst du jetzt den Buckel krumm.

Und ich frag mich, ob ich wirklich
so viel anders bin als du.
Zwar, ich kleide meine Zweifel
in Gedichte ab und zu,
das verschafft paar ruhige Stunden,
eigentlich ist nichts geschehn.
Ach, es gibt so viele Schliche,
um sich selbst zu hintergehn.
Doch da mu? jetzt was passieren,
zuviel Zeit ist schon verschenkt,
und es wird von den Erstarrten
das Geschick der Welt gelenkt.
Und die fallt bald aus den Angeln.
Komm, wir gehen mit der Flut
und verwandeln mit den Wellen
unsre Angst in neuen Mut